Auch „Valse lente“ von Tailleferre (1892-1983) zählt zu solchen Raritäten. Stimmungsvoll und subtil interpretiert Lang Lang dieses nostalgische Werk einer Musikerin, die gemeinhin als einziges weibliches Mitglied der Gruppe „Les Six“ bekannt ist. „Die Blumen erblühen am Abend in manchen Akkorden dieses Stücks“, sagt der Pianist und fühlt sich durch die Musik an Südfrankreich erinnert.

„Lang Lang – Saint-Saëns“ stellt vier weitere französische Komponistinnen vor, die zu ihrer Zeit um Anerkennung ringen mussten: Lili Boulanger (1893-1918) mit „D’un jardin clair“, Mélanie-Hélène Bonis (1858-1937) mit „La toute petite s’endort“ aus Miocheries, Louise Farrenc (1804-1875) mit ihrer „Étude Nr. 10“ sowie Charlotte Sohy (1897-1955) mit „Romance sans paroles“ aus Quatre pièces romantiques op. 30.

Neben diesem seltenen Repertoire hat er Miniaturen bekannter französischer Komponisten ausgewählt, darunter Ravels Pavane „pour une infante défunte“, Faurés „Pavane“ und die „Petite Suite“ von Debussy, die er gemeinsam mit Gina Alice spielt.

Hinzu kommen die großformatigen Orchesterwerke von Saint-Saëns. Lang Lang nennt das Zweite Klavierkonzert des Komponisten „ein unterschätztes, aber herausragendes romantisches Meisterwerk“. 

Seine spannende Auseinandersetzung mit der Musik, live aufgenommen im Gewandhaus zu Leipzig, ist am 06. April auf STAGE+ zu sehen. Zuvor wird dort am 10. Februar die STAGE+-Premiere vom Karneval der Tiere gegeben. Eine erste Single und begleitendes Video aus dem 14-sätzigen musikalischen Bestiarium sind bereits erschienen: „Aquarium“, der siebte Satz. 

Außerdem werden am 9. Februar „Der Schwan“ (als Klavierstück zu vier Händen, bei dem Lang Lang beide Parts spielt) und zeitgleich mit dem Album am 1. März „Fossilien“ veröffentlicht.