Gameplay
Schon deine erste Schicht startet mit einem Funkspruch, der dich direkt in einen Banküberfall katapultiert. Du entscheidest, ob du sofort im Streifenwagen losrast oder Backup per Hubschrauber anforderst – jeder Einsatz fühlt sich dynamisch an, denn die offene Stadt reagiert auf jeden deiner Schritte. Nach der Verfolgungsjagd folgt die typische Polizeiroutine: Identitäts-Check per Funk, Alkoholtest, Kofferraum-Durchsuchung und schließlich die Festnahme, bei der du routiniert die Rechte vorliest. Kein Wirrwarr aus komplizierten Tastenkombinationen – das Einsteiger-Tutorial erklärt jeden Schritt so klar, dass du nach wenigen Minuten zum Vollprofi avanciert bist.

Im Verlauf arbeitest du dich im Rang hoch, sammelst Erfahrungspunkte und schaltest neue Gadgets frei: Hightech-Nagelbänder für Reifenstopps, automatisierte Straßensperren oder stärkere Panzerungen für dein Streifenfahrzeug. Die Schichtwahl-Mechanik sorgt dabei für Abwechslung: Morgens ahndest du Parkverstöße im ruhigen Parkviertel, abends gehst du undercover den Drogenhändlern im Industriegebiet auf den Leim. Dabei tauchen immer wieder kleine Story-Hinweise zu den lokalen Gangs auf, ohne dass das Review spoilert.

Langfristige Motivation bieten zeitlich begrenzte Challenges, Highscore-Verfolgungen auf Zeit und Community-Events. Foto-Spots und versteckte Dokumente laden Sammler und Neugierige dazu ein, jede Ecke Avernos auszuleuchten – so wächst The Precinct ganz klar über einen reinen One-Shot hinaus.

Steuerung
Ob auf Xbox-Controller oder Tastatur/Maus am PC: The Precinct setzt auf intuitive Eingaben. Gas, Bremse, Funkkontakt und TASER liegen so griffgünstig, dass du in hitzigen Situationen nie suchen musst. Die Fahrzeuglenkung fühlt sich präzise an, mit sanfter Zielassistenz sitzen deine Schüsse punktgenau, ohne künstlich geführt zu wirken. Das HUD zeigt dir stets alle wichtigen Einsatzziele, Cooldowns und deine offene Schichtwahl an, ohne zu überladen – eine Kombination, die besonders in hektischen Verfolgungsjagden hilft, den Überblick zu behalten.

Negativpunkt: Dein KI-Partner reagiert mitunter etwas träge – er eilt nicht immer sofort zum Auto, sodass du im Eifer der Verfolgung gelegentlich warten musst, bis er nachkommt. Gerade wenn dein Ziel bereits um die nächste Ecke flüchtet, kann das Frustpotenzial erhöhen.

Grafik
Technisch beeindruckt The Precinct vor allem durch seine Licht- und Wettereffekte. In der Unreal-Engine ausgeführt, wirft jede Straßenlaterne realistische Reflexionen auf das nasse Kopfsteinpflaster, während ein plötzlich einsetzender Regenschauer die Sicht dramatisch verändert. Die Neonlichter leuchten in kräftigen Farben, ohne je zu blenden, und die Charaktermodelle wirken dank feiner Details und glaubwürdiger Animationen lebendig. Ob du bei Tag die Straßenschluchten absuchst oder nachts zwischen dampfenden Abflüssen und bröckenden Mauern verfolgst – die Stadt fasziniert in jeder Minute.

Fazit
The Precinct überzeugt auf ganzer Linie mit seinem mitreißenden Polizei-Alltag, der stimmigen 80er-Neo-Noir-Atmosphäre und dem hervorragenden Spielfluss. Jede Verfolgungsjagd sitzt, jede Festnahme fühlt sich befriedigend an, und die Liebe zum Detail zieht sich durch Grafik, Sound und Leveldesign. Die abwechslungsreichen Schichten, der sinnvolle Fortschrittsbaum und die vielen kleinen Nebenaufgaben sorgen dafür, dass man immer wieder ins Cockpit des Streifenwagens oder in den Hubschrauber klettern möchte. Wenn du Lust auf eine actiongeladene Verbrecherjagd in einer pulsierenden Großstadt hast, liefert The Precinct genau das richtige Sirenen-Futter – und das lange nach dem ersten Einsatz.